6.November 2024 Von Dornstetten nach Dietersweiler

Auf Wegen mutiger Frauen

Kurzer Rückblick

Sechs Wanderfreundinnen und Wanderfreunde fanden sich zusammen, um mit Wanderführerin Ursula Keck von Dornstetten über Aach nach Dietersweiler „Auf Wegen mutiger Frauen“ zu wandern.

Um was für mutige Frauen ging es an diesem Nachmittag?

Bei der Dornstetter Kirche St. Martin in der Ortsmitte berichtete die Wanderführerin zum Start über die Dornstetter Beginen-Bewegungen. Diese Sammlung frommer Frauen, die in Gemeinschaft lebten, waren auf vielfältige Weise sozial tätig und gestalteten im Mittelalter unerschrocken und unabhängig von Familie oder Kirche ihr Leben.

Als nächste mutige Frau erinnerte Ursula Keck bei der historischen Alten Vogtei an die Dornstetter Künstlerin Eleonore Kötter. Diese bewies Beharrlichkeit bei der Verfolgung ihres Zieles, Künstlerin zu werden.

Die dritte mutige Frau wurde in der Gartenstraße 1 benannt, nämlich Martha Hofer. Auf ihren Spuren ging der Weg weiter nach Aach und Dietersweiler. Der Wegstrecke, auf der diese Frau im Februar 1945 mit Entschlossenheit einer polnischen Zwangsarbeiterin beistand, die ihren Säugling aus dem Aacher „Kinderheim“ herausgeholt und mit diesem auf der Flucht zu ihrem Arbeits-Standort in Lauterbad war. Der Einsatz von Martha Hofer führte zur Auflösung des genannten Kinderheimes und half so, die restlichen dort untergebrachten Säuglinge zu ihren Müttern zurückzuführen und damit ihr Leben zu retten.

Elf Kinder des Kinderheimes wurden auf dem Aacher Friedhof bestattet. Hier machte die Gruppe Station, um die beeindruckende Gedenkstele des Künstlers Rene Dantes, die an diese Kinder erinnert, zu betrachten.

Als letzte mutige Frauen benannte Ursula Keck zwei Aacher Landwirtinnen, die sich dagegenstellten, das Kind ihrer Zwangsarbeiterin zur pflichtgemäßen Verbringung ins Kinderheim herauszugeben.

Den Abschluss der Wanderung beging die Gruppe im Café der Bäckerei Munzinger in Dietersweiler, wo das Gehörte im Gespräch nachwirken konnte.


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